Der Achtgliedrige Pfad des Yoga - Patanjali „Dein GPS auf dem Weg zur Erleuchtung“
Yoga-Philosophie
1/13/20254 min lesen


Der Achtgliedrige Pfad des Yogas: Ein Leitfaden zur inneren Freiheit
Yoga ist mehr als nur Körperhaltungen einzunehmen die Tiernamen haben oder beeindruckende Instagram-Post’s. Hinter dem Sonnengruß verbirgt sich ein ganzheitliches Lebenskonzept, das rund 2.000 Jahre alt ist und von dem Gelehrten „Patanjali“ in den Yoga-Sutras beschrieben wird. Es besteht aus 195 kurzen Versen (Sutras) die, die Grundprinzipien, Techniken und Ziele des Yoga beschreiben. Das 2. Kapitel Sadhana Pada (Kapitel über die Praxis) beschreibt insbesondere den „Achtgliedrigen Pfad“ (Ashtanga Yoga). Er ist quasi die Bedienungsanleitung für ein erfülltes Leben. Aber keine Angst, wir gehen es ganz locker, humorvoll und alltagstauglich an.
1. Die 5 Yamas: Die don’ts des Lebens - oder: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“
Die Yamas sind fünf ethische Prinzipien, die dir eine Orientierung geben, gewisse Werte und daraus entstehendes Verhalten konstruktiv im sozialen Miteinander zu leben.
Ahimsa: Gewaltlosigkeit, Nicht-Verletzen, Nicht-Schaden
Satya: Wahrhaftigkeit, Nicht-Lügen
Asteya: Begierdelosigkeit, Nicht-Stehlen
Bramacharya: Enthaltsamkeit, Mäßigung
Aparigraha: Bescheidenheit, Nicht-Anhaften
2. Die 5 Niyamas: Die to-do‘s des Lebens - oder: „Sei dein eigener Guru! Schaffe dir Gewohnheiten und Routinen, die dir dienlich sind.“
Jetzt kommt der Part, in dem der Fokus mehr auf dem Verhalten dir selbst gegenüber liegt und welche Auswirkungen es auf dein Leben hat.
Saucha: Reinheit von Körper und Geist
Santosha: Zufriedenheit
Tapas: Diziplin und Willenskraft
Svadhyaya: Selbststudium (Reflexion, Introspektion), Studium der Yoga-Schriften
Ishvara Pranidhana: Hingabe an das Höchste, zum Göttlichen, zu Gott
3. Asanas: Die Posen – oder: Yoga für den Körper
Ja, endlich! Die sexy Asanas, die du aus Instagram kennst, sind tatsächlich Teil des Pfades. Sie sollen nicht nur deinen Rücken retten, sondern auch deinen Körper so kräftigen und gleichzeitig geschmeidig halten, dass du stundenlang in Meditation sitzen kann. Wer die Yoga-Asanas regelmäßig, in Verbindung mit einer vollständigen, gleichmäßigen Atmung und mit Achtsamkeit übt, tut nicht nur seinem physischen Körper etwas Gutes, sondern kann auch Einfluss auf die tieferen Schichten seines SEINS Einfluss nehmen, wie zum Beispiel auf seine mentalen und emotionalen Ebenen. Für alle die, die noch nicht so tief in Yoga eingetaucht sind, möchte ich an dieser Stelle gerne etwas klarstellen: "Bewegung ist nicht gleich Bewegung" - und Yoga ist definitiv kein Sport, bei dem es ums Schwitzen oder Kalorienverbrennen geht. Yoga ist ein Weg, eine Disziplin, ein Lebenskonzept, eine Schatzkiste voller uralter Weisheiten, die - richtig angewandt - Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Also ja, die sexy Asanas mögen der Anfang sein und sie haben ihren Platz, aber Yoga zeigt dir, dass hinter jeder Haltung eine tiefere Bedeutung steckt!
4. Pranayama: Atmen, bitte! Ein- und ausatmen und das bewusst!
Dein Atem ist wie das WLAN deines Körpers: immer da, aber oft unbeachtet. Mit Pranayama (Atemkontrolle) lernst du, deine Lebensenergie (Prana) durch bewusstes Atmen zu lenken. Dein Bonus? Du wirst ruhiger, konzentrierter und kannst vielleicht sogar der nächsten Stresssituation gelassener begegnen. Du lernst, deinen Atem als Anker zu nutzen, wenn es im Außen chaotisch wird. Für mich ist Pranayama eines der effektivsten Tools, um mein Nervensystem schnell und auf gesunde Weise zu regulieren. Wenn du die Kontrolle über deinen Atem hast, hast du die Kontrolle über deinen Geist und deinen Körper. Es gibt im Yoga verschiedene Atemübungen bzw. Techniken, die unterschiedliche Wirkungen auf unseren Körper haben, manche sind eher beruhigend, andere aktivierend. Aber eines haben sie alle gemeinsam. Sie erhöhen unsere Lebensenergie (Prana) und reinigen Körper und Geist.
5. Pratyahara: Handy, Fernseher aus, wirklich mal alleine sein und die Sinne zurückziehen!
Jetzt wird es spannend: Pratyahara bedeutet, die Sinne von der Außenwelt abzuziehen. Das klingt zunächst nach Social Detox, geht aber viel tiefer. Das Zurückziehen der Sinne hilft uns, die ständige Reizüberflutung von außen zu reduzieren und wieder bei uns selbst anzukommen. In einer Welt voller Ablenkungen stärkt es die Fähigkeit, den Geist zu beruhigen und innere Klarheit zu finden. Durch diese Praxis lernen wir, bewusst zu wählen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Sie schafft Raum für eine tiefere Selbstwahrnehmung und hilft uns, Gelassenheit im Alltag zu kultivieren. Pratyahara ist der Schlüssel, um unabhängig von äußeren Reizen zu werden und innere Ruhe zu finden.
6. Dharana: Konzentration – oder: Dein Verstand wird zum Laserpointer!
Jetzt geht es darum deinen Verstand auf ein „Meditations-Objekt“ einpünktig auszurichten oder anders gesagt: „Dein Verstand wird jetzt zum Laserpointer.“ Dharana bedeutet, deinen Fokus und Aufmerksamkeit auf eine Sache zu lenken und dort zu halten – sei es eine Kerzenflamme, ein Mantra oder deinen Atem. Es ist die Vorstufe zur Meditation.
7. Dhyana: Meditation – Stille im Kopf, ohne Anstrengung, in vollem Gewahrsein!
Meditation ist wie der VIP-Bereich des Geistes. Kein Gedankengewusel, keine Ablenkung – völlige Verschmelzung mit deinem „Meditations-Objekt“. Klingt schwierig? Keine Sorge, mit regelmäßiger Übung wird es leichter. Es ist wie Zähneputzen, nur für den Kopf. Dharana können wir noch mit Willenskraft und einer gewissen Anstrengung beeinflussen. Aber um Dhyana zu erfahren, dürfen wir, oder besser gesagt: „müssen wir wieder loslassen und uns entspannen“. Leichter gesagt als getan, aber möglich. Das Streben danach lohnt sich, denn wer bis hierher gekommen ist, will auch das Finale erleben.
8. Samadhi: „Das Finale“ – Erleuchtung, Baby!
Samadhi ist ein Bewusstseinszustand, der Moment, in dem du eins wirst mit dem Universum. Hier gibt es keine Grenzen, keine Stimme des Egos, keine To-Do-Listen. Dein Verstand ist völlig still, du erfährst dich als reines Bewusstsein. Es ist der Zustand der absoluten Freiheit und des Friedens. Du erkennst die Wirklichkeit und alles das was nicht ist. Klingt nach Science Fiction? Vielleicht. Aber schon ein kleiner Vorgeschmack davon kann dein Leben verändern. Und dann geht es erst richtig los.
Warum du den „Achtgliedrigen Pfad“ ausprobieren solltest?
Patanjalis Pfad ist kein Dogma, sondern eine Toolbox, aus der du dir das aussuchen kannst, was für dich funktioniert. Ob du jetzt mit Ahimsa anfängst und versuchst, weniger über andere zu lästern, oder ob du gleich beim Pranayama landest. Du wirst selbst merken, dass die acht Glieder alle miteinander verbunden sind und aufeinander aufbauen. Jeder Schritt bringt dich einem bewussteren und authentischeren Leben näher.
Also, roll die Matte aus, atme tief durch und beginne deinen ganz persönlichen Weg. Und vergiss nicht: Der „Pfad" ist das Ziel.
Namasté und viel Spaß beim Wandeln auf dem Weg zur Erleuchtung!
Soul Solutions
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