Die 5 Niyamas: Die to-do‘s des Lebens - oder: „Sei dein eigener Guru! Schaffe dir Gewohnheiten und Routinen, die dir dienlich sind.“

Yoga-Philosophie

1/1/20254 min lesen

1. Saucha (Reinheit): Reinheit & Klarheit für Körper-Geist und Seele

Im Yoga bedeutet „Saucha“- Reinheit und Ordnung, und zwar nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Es geht darum, bewusst Raum für Klarheit zu schaffen, sei es in deinem Zuhause, deinem Körper oder deinen Gedanken. Regelmäßig zu duschen und sich jeden Tag die Zähne zu putzen, sind schon mal ein guter Anfang. Doch es geht noch weiter. Welche und wieviel Nahrung führst du deinem Körper zu? Ist die Umgebung in der du lebst sauber und aufgeräumt? Betreibst du auch Gedanken-Hygiene? Mit welchen Informationen fütterst du jeden Tag deinen Verstand und welche Qualität haben deine Gedanken? Sind sie förderlich oder belasten sie dich eher? Du kannst Saucha auf alle deine Lebensbereiche übertragen. Schaffe Schritt für Schritt Ordnung und Klarheit. Denn du kennst bestimmt den Spruch: „Wie im innen so im außen.“

2. Santosha (Zufriedenheit): Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Zufriedenheit im Hier und Jetzt!

Santosha, das yogische Prinzip der Zufriedenheit, lehrt uns, dass wahres Glück nicht im Außen zu finden ist, sondern tief in uns selbst. Es geht nicht darum, immer glücklich oder perfekt zu sein, sondern darum, Frieden mit dem gegenwärtigen Moment zu schließen – unabhängig davon, wie unvollkommen er erscheinen mag. Statt ständig nach mehr zu streben, lädt uns Santosha dazu ein, innezuhalten und die Fülle des Hier und Jetzt bewusst wahrzunehmen. Zufriedenheit bedeutet keineswegs Stillstand. Vielmehr schenkt sie uns die Freiheit, ohne den Druck übermäßiger Erwartungen zu handeln. Im Alltag zeigt sich Santosha, wenn wir lernen, den Moment zu genießen, anstatt ihn ständig zu bewerten oder zu verändern. Es gibt so vieles, wofür wir jeden Tag dankbar sein können: ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung, Familie, Freunde und kleine Freuden, die uns umgeben. Wenn du dich täglich in Dankbarkeit übst und Frieden mit dir selbst findest, wirst du mehr Lebensfreude spüren und neue Energie gewinnen. Dein Denken wandelt sich von einem Gefühl des Mangels hin zu einem Bewusstsein der Fülle. Mach den Test: Nimm dir einen Tag Zeit, um bewusst dankbar zu sein und Zufriedenheit zu kultivieren. Beobachte, wie sich deine Sicht auf dich selbst und die Welt um dich herum verändert. Santosha öffnet dir die Tür zu einem Leben voller Leichtigkeit und innerem Frieden.

3. Tapas (Disziplin): Halte dein inneres Feuer am brennen: Entwickle Willensstärke - Geduld & Ausdauer

Egal, ob es ums Frühaufstehen oder die tägliche Yoga-Praxis geht – ein bisschen Willenskraft und Disziplin musst du schon haben, und mit jedem mal wenn du auf deine Matte gehst trainierst du sie. Ja man kann Willenskraft wie einen Muskel trainieren. Vielleicht ist das Wort Disziplin auch bei dir mit negativen Gedanken und Gefühlen besetzt, doch geht es vielmehr darum, durch Beständigkeit, regelmäßigen Verzicht und Wiederholung zu erkennen, dass du fähig bist über dich hinauszuwachsen. Das du aus deiner Komfortzone heraus trittst und deine Grenzen erweiterst. Somit entwickelst du auf längere Sicht immer mehr Selbstvertrauen, innere Stärke und Selbstbewusst. Mittlerweile lasse ich keine Diskussionen meines Geistes mehr zu: Gehe ich jetzt auf die Matte, oder nicht??? Ich stoppe diesen Gedanken sofort, rolle meine Matte aus und gebe mich meiner Praxis hin. Es geht darum dein inneres Feuer (Agni) zu aktivieren und zu stärken und diese Energie in dein tägliches Leben fließen zu lassen. Just do it!

4.Svadhyaya(Selbsterkenntnis/Selbststudium): Svadhyaya - Die Kunst, sich selbst zu begegnen!

Svadhyaya bedeutet wörtlich „Selbststudium“ oder „das Studium der heiligen Schriften“. In der traditionellen Yogapraxis lädt es dazu ein, sowohl die Lehren spiritueller Texte als auch das eigene Innere zu erforschen. Es geht nicht nur um das Verstehen von Philosophie, sondern darum, sich selbst auf einer tieferen Ebene kennenzulernen. Es geht darum, dass wir regelmäßig inne halten und achtsam die eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen beobachten. Es ist ein Werkzeug zur Selbstreflexion, das uns hilft, unser wahres Selbst hinter den Rollen und Masken des Alltags zu entdecken. Dies kann durch Meditation, Journaling, achtsames Atmen oder das Lesen inspirierender Texte geschehen. Svadhyaya fördert das Bewusstsein für unsere Stärken, Muster und Herausforderungen. Mit dieser Klarheit können wir alte Gewohnheiten loslassen, die uns nicht mehr dienen. Du erlangst mehr und mehr Selbsterkenntnis, die dir hilft, deine eigene Natur besser kennenzulernen und dir selbst mit mehr Akzeptanz und Mitgefühl zu begegnen. Dies fördert innere Ausgeglichenheit und Ruhe. Die yogischen Schriften aber auch auch andere philosophische oder spirituelle Texte erinnern uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und unterstützen uns auf dem Weg zu einem tieferen Verständnis unseres SEINS und des Göttlichen. Svadhyaya ist kein starres Konzept, sondern eine Einladung zu Wachstum und Transformation. Es schenkt uns die Möglichkeit, bewusster, friedvoller und authentischer zu sein - auf der Yogamatte und darüber hinaus.

5. Ishvara Pranidhana (Hingabe): Die Wege des Herrn sind unergründlich, doch zum Schluss macht alles Sinn!

Vertraue darauf, dass das Universum einen Plan hat – auch wenn dieser Plan sich nicht sofort offenbart. Sich einer Sache, einem Moment oder auch einem Gefühl völlig hinzugeben, bedeutet, das Bedürfnis nach Kontrolle loszulassen und dem Leben Raum zu geben, sich frei zu entfalten. Diese Hingabe fordert uns auf, über unser Ego hinauszugehen und unsere Persönlichkeitsgrenzen zu transzendieren. Ist das einfach? Nein, es erfordert Mut und Vertrauen, besonders wenn wir das Gefühl haben, im Chaos des Lebens unterzugehen. Doch gerade in diesen Momenten entsteht Transformation. Wenn du ins Unbekannte springst und darauf vertraust, dass alles seinen Sinn hat, beginnst du den Tanz mit dem Leben neu zu erfahren. Selbst wenn deine Welt zusammenzubrechen scheint, liegt darin oft der Samen für etwas Neues. Die Kunst des Loslassens schenkt dir die Freiheit, dich dem Fluss des Lebens hinzugeben. Also atme tief durch, lass los – und lass dich tragen.

Jetzt kommt der Part, in dem der Fokus mehr auf dem Verhalten dir selbst gegenüber liegt und welche Auswirkungen es auf dich und dein Leben hat.